Zoochosen: Verhaltensstörungen bei “Zoo”tieren
Der Begriff Zoochose setzt sich aus den Wörtern Zoo und Psychose zusammen. Mit Zoochosen sind gestörte Verhaltensweisen von Zootieren gemeint, die in freier Wildbahn nicht vorkommen. Ein bekanntes Beispiel ist der Tiger, der hinter der Scheibe immer die gleiche Strecke abläuft. Hier ein paar weitere Beispiele:
Eisbären legen am Tag oft bis zu 80 Kilometer zurück. Ihr natürliches Revier ist oft eine Million mal größer als ein Zoogehege. Außerdem leben Eisbären in freier Wildbahn in völlig anderen klimatischen Verhältnissen. Typische Stereotypien im Zoo sind das “Pacing” (ständiges Hin- und Herlaufen), das Weben (Auf- und Abschwingen des Kopfes) und das Drehen des Kopfes. Des Weiteren kann es zur Vernachlässigung der Pflege des Nachwuchses kommen, was eine erhöhte Sterblichkeit der Nachkommen zur Folge hat.
Elefanten sind äußerst soziale und intelligente Tiere. Sie führen enge Sozialkontakte mit Familienmitgliedern und legen mit ihrer Herde oft weite Strecken zurück. Das alles ist im Zoo unmöglich. Elefanten leiden in Zoos in viel zu kleinen Gehegen an Langeweile und Frustration, die dortigen Gruppen bieten keinen adäquaten Ersatz für die Verbände in der Natur. Das führt häufig zu Verhaltensstörungen wie dem sog. Weben, bei dem der Elefant Vor- und Rückschritte andeutet, rhythmisch mit dem Körper schaukelt und mit dem Kopf nickt oder mit dem Rüssel schwingt.
2014 untersuchte das Great Ape Projekt Menschenaffen in Zoos. Jeder zweite untersuchte Affe wies Symptome zoochotischer Störungen auf, darunter Bewegungsstereotypien, Essstörungen, Apathie, Angststörungen und Aggression. Bei einer Studie der University of Kent zeigten alle 40 untersuchten Schimpansen aus britischen und US-amerikanischen Zoos abnormes Verhalten. Besonders häufig wurde das Essen der eigenen Exkremente beobachtet.
Um gegen diese Verhaltensauffälligkeiten vorzugehen und die betroffenen Tiere “ruhigzustellen”, kommen in Zoos oft Medikamente zum Einsatz, unter anderem Psychopharmaka, Hormonpräparate, Antibiotika und viele mehr.
2011 überführte die Whale and Dolphin Conservation Society den Tiergarten Nürnberg - deutschlandweit einer der renommiertesten Zoos - seinen Delphinen teilweise immense Mengen an Medikamenten verabreicht zu haben. Darunter Diazepam, Antibiotika, Hormonpräparate, Präparate gegen Magen- und Darmgeschwüre und Schmerzmittel. Das deutet ganz klar darauf hin, dass die Delphine körperlich und psychisch schwer krank waren.
Solche Zustände können nicht gerechtfertigt werden! Beteilige dich nicht an Tierleid und besuche keine Zoos!
Eine tierfreundliche Alternative können Lebenshöfe darstellen. Dort werden die Tiere mit Respekt behandelt. Sie müssen keine Besucher:innen anziehen und unterhalten, keine Produkte produzieren oder sonst irgendeinen Nutzen für Menschen darstellen. Ihr Wohl steht dort an erster Stelle.
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