👨👳‍♂️ Internationaler Männertag

🧔‍♂️🍖 Am vergangenen Samstag - 19.11.22 - war Internationaler Männertag und anlässlich dessen möchten wir uns der Frage widmen, warum immer noch so viel mehr Frauen als Männer vegan leben. Auch innerhalb der omnivoren Bevölkerung essen Männer in der Regel wesentlich mehr Fleisch als Frauen. Dabei möchten wir uns die klischeehafte Einteilung in Fleisch = männlich und vegan = unmännlich herausgreifen.

🥩💪 “Die Debatte darf sich nicht zuspitzen auf die Bevormundung, dass Fleisch einmal die Woche reicht. Für einen Büromenschen auf dem Vegan-Trip vielleicht - für den Bauarbeiter nicht. Wenn der nur einmal die Woche Fleisch kriegt und nur Salat, fällt er am dritten Tag vom Gerüst runter.” Dieses Zitat von Hubert Aiwanger aus dem Jahr 2020 zeigt ganz gut, wie Veganismus mit körperlicher Schwäche in Verbindung gebracht wird. Männlichkeit dagegen wird mit Stärke und Muskelkraft assoziiert. Um seine Muskeln mit ausreichend Energie zu versorgen, müsse der Mann Fleisch essen, am besten in großen Mengen. Dass dieses Klischee nicht stimmt, zeigt eindrucksvoll der vegane Kraftsportler Patrik Baboumian, der unter anderem den Titel des stärksten Mannes Deutschlands errang. Dieser forderte Hubert Aiwanger nach dessen Aussage zum Armdrücken heraus, damit dieser sich selbst ein Bild machen könne vom angeblich kraftlosen Veganer.

❤️👎 Auf der anderen Seite gilt Emotionalität als vornehmlich weibliche Eigenschaft. Die Entscheidung für eine vegane Lebensweise ist oft ein Akt des Mitleids, der Leid vermeiden soll. Der ‘starke Mann’ sei da nicht so zimperlich, wenn es um das Töten und Halten von Tieren geht. Mitleid und Emotionalität gelten dabei als Zeichen von Schwäche.

🧔➡️👩‍🦱 Oft wird Veganismus außerdem mit einem höheren Sojakonsum in Verbindung gebracht und manchmal dann auch mit dem Gerücht, Soja “verweibliche” Männer. Grund dafür ist, dass Soja sog. Soja-Isoflavone enthält, die auch Phytoöstrogene genannt werden und die dem weiblichen Geschlechtshormon Östrogen ähneln. Diese Soja-Isoflavone sollen zu einem erhöhten Östrogenspiegel führen, der dann wiederum zu einer Verweiblichung des männlichen Körpers führe. Diese äußere sich z.B. in einer verminderten Spermienzahl, Libidoverlust und “Männerbrüsten”. Hier kann aber Entwarnung gegeben werden. Studien beim Menschen zeigen diese negativen Auswirkungen von Sojakonsum nicht. Lediglich bei zwei extremen Einzelfallberichten, bei denen bis zu 85% der täglichen Kalorienzufuhr durch Sojaprodukte abgedeckt wurde, kam es zu den genannten Problemen. Im Gegensatz zu den Phytoöstrogenen im Soja enthalten Fleisch und Milch übrigens richtige Östrogene. Insgesamt ist Sojakonsum also ungefährlich. Und wer trotzdem kein Soja essen möchte, muss das auch nicht, das vegane Angebot hat noch sehr viel mehr zu bieten.

🌱❤️ Lass dich nicht von einem schon lange überholten binären Geschlechter-Konstrukt davon abhalten, Mitleid walten zu lassen. Kein Mann muss heute besonders "stark'' sein, wer das möchte, kann das aber auch vegan. Und charakterliche Stärke beweist, wer seinem Umfeld vorausgeht und zum Wohle der Tiere mit Klischees und Konventionen bricht.

🗣 Bitte weitersagen !

Quellen:

Niko Rittenau (2019, 5. Auflage): Vegan-Klischee ade! Wissenschaftliche Antworten auf kritische Fragen zu veganer Ernährung. Ventil Verlag UG & Co. KG, Mainz

Fleischkonsum und Männlichkeit | bpb.de

Zitat: Aiwanger über Fleisch am Bau - WELT

Soy Boy: Das steckt hinter der Beleidigung & der Tofu-Lüge - PETA Zwei

Nach Fleisch-Statement: Veganer Kraftsportler fordert Aiwanger zum Armdrücken heraus - Startseite - idowa

Fragen und Antworten zu Hormonen in Fleisch und Milch - BfR (bund.de)