Tierleidfreier Adventsgenuss: Weihnachtsmärkte vegan erleben
Die erste Kerze auf dem Adventskranz brennt verheißungsvoll – Zahlreiche Weihnachts- bzw. Christkindlmärkte locken vielerorts mit dicken Flocken, üppig geschmücktem Tannengeäst, betörenden Lichtern, dampfenden Büdchen, stimmungsvollen Adventsklängen und zahlreichen Leckereien zum vorweihnachtlichen Stelldichein...
Insbesondere auf eher „konservativ“ ausgerichteten Weihnachtsmärkten, wie sie hierzulande überwiegen, ist es für Veganer:innen meist gar nicht so leicht, zwischen Feuerzangenbowle und Bratwurst in einen tierleidfreien Adventsgenuss zu kommen. Meist dominiert dann doch Fleisch-, Milch-, und/oder Eihaltiges die Grills, Fritteusen und Auslagen der vielen Markt-Essensstände. Angebotene Accessoires und Kleidungselemente sind oft lamm- bzw. schafswollgefüllt, lederummantelt oder gar mit (Echt-)Pelz „verziert“. Teils fungieren lebende Tiere wie Schafe und Esel als „Krippenfiguren zum Anfassen“, oder Ponys ziehen zur Kinderbespaßung unermüdlich geschmückte Kutschen im Kreis. Und selbst der heiße, wärmende Glühwein-Klassiker ist – anders als erwartet – hinsichtlich seiner Herstellung nicht grundsätzlich vegan. Auch wenn viele Stände ihr Angebot sukzessive und entsprechend deklariert veganisieren oder zumindest um die ein oder andere vegane Alternative bereichern: Wer Weihnachtsmärkte mit allen Sinnen konsequent tierleidfrei erleben und genießen will, der kommt ums explizite Nachfragen hinsichtlich versteckter Zutaten oder Herstellungsverfahren meist nicht herum.
Damit du weihnachtliche Essens- wie Getränkebuden gezielter ansteuern kannst, indem du genauer um den veganen Gehalt ihrer jeweiligen Angebote weißt, haben wir das Gros der (meist) tierleidfreien deftigen wie süßen Markt-Klassiker für dich zusammengetragen:
Herzhaft vegan:
Maiskolben: Ohne tierische Butter, dafür mit Salz und/oder Pfeffer gewürzt.
Pommes: Zugebenermaßen nicht so wirklich weihnachtlich, dafür aber umso knackiger. Oft auch süßkartoffelig angeboten – Echt vegan natürlich nur ohne (eihaltige) Majo.
Ofenkartoffeln: Nicht ganz so fettig wie Pommes und, mit Salz und Pfeffer bestreut statt in Sour Cream ertränkt, dennoch super lecker.
Làngos: Der aus ausgebackenem Hefeteig bestehenden ungarischen Spezialität wird manchmal Milch oder Ei beigemengt – hier solltest du vorm Kauf explizit nachfragen. Mit reichlich Knoblauch und Gewürzen oder aber Zimt und Zucker getoppt, ist (veganes) Làngos einfach top!
Maronen: Die gerösteten Esskastanien geben ideale Handschmeichler- bzw. -Wärmer, ehe man sie genüsslich schält und wegsnackt. Außerdem sättigt ihr nussig-süßliches „Fleisch“ schnell und nachhaltig.
Suppe: Wurstfreie Kartoffelsuppe oder Suppe bzw. Eintopf mit (ausschließlich) gemüsiger Einlage sorgt für ein heißes Löffelerlebnis und einen warmen Bauch – ob safe vegan oder nicht, solltest du am jeweiligen Suppenstand erfragen.
Zuckersüß vegan:
Zuckerwatte: Im Grunde nur verflüssigter, zu einem „Bausch“ gesponnener Zucker – wolkig, zuckersüß und - wenn ungefärbt - in aller Regel vegan.
Gebrannte Mandeln/Nüsse: Her damit! Vegan sind die knackigsüßen Nüsschen allerdings nur, wenn sie vor der Röstung nicht mit tierischen Fetten benetzt wurden – hier vorsichtshalber lieber nochmal nachfragen.
Popcorn: Die meist in pflanzlichem Öl aufgepoppten Maiskörner knuspert man klassischerweise salzig oder süß. Im Zweifel einfach fragen und sich vergewissern, dass diese nicht in (tierischer) Butter zum Aufpoppen gebracht wurden.
Getrocknete/Kandierte Früchte: Lediglich ihrer Feuchtigkeit entzogen und – wenn kandiert – mit Zucker angereichert, sind sie eine obstig-süße wie vegane Nascherei.
Frucht-Spieße mit Schoki: Zumindest zartbitter umhüllt, kommt das aufgespießte, schokolierte Obst oft ohne Milchpulver aus. Ob tatsächlich vegan oder nicht, sollte hier aber in jedem Fall vorab erfragt werden.
Làngos in „süß“: Mit Zimt/Zucker, Puderzucker oder Apfelmus gepimpt ein veganes Träumchen – sofern der Hefeteig keine tierische Milch oder Ei enthält – frag nach.
Nachgefragt auch bei Glühwein, Punsch & Co: Da viele Weine, welche – wie der Name verrät - die Basis von Glühwein bilden, mittels von Schweinen oder Rindern stammender Gelantine, Stör-Schwimmblasen oder anderen tierischen Erzeugnissen geklärt werden, sind weder der glühenden Klassiker, noch viele andere weinbasierte Heißgetränke wie etwa Punsch und Feuerzangenbowle, immer bzw. per se vegan – auch der alkoholfreie Kinderpusch bildet, was die „tierische“ Klärung betrifft, leider oft keine Ausnahme. Hier gilt es, konsequent nachzufragen, und im Zweifel auf als klar vegan deklarierte „glühende“ Markt-Angebote auszuweichen.
Als honighaltiger Wein ist auch Met, wie er oft und gerne auf Weihnachtsmärkten ausgeschenkt bzw. angeboten wird, nichts für den veganen Durst.
Die Nachfragerei sowie den Anblick von möglichen „lebendigen Krippentieren“ und/oder angebotenen lammfellgefütterten Kinderschühchen kannst du übrigens gänzlich umgehen, indem du rein vegane Weihnachtsmärkte besuchst, wie sie vermehrt in vielen größeren Städten veranstaltet werden, und sich steigender Beliebtheit erfreuen: Eine aktuelle Auswahl an veganen Weihnachtsmärkten findest du HIER: Vegane Weihnachtsmärkte 2023: Termine, Städte und Co.! Diese Märkte sollten Sie nicht verpassen | news.de
Erlebe & genieße Weihnachtsmärkte vegan – Denn Mitleid ist zu wenig!
Bitte weitersagen!
Wir wünschen dir und deinen Liebsten einen stimmungsvollen, veganen 1. Advent!
Quellen:
Vegan auf dem Weihnachtsmarkt - Uponmylife Nachhaltigkeit im Alltag
Diskussion um lebende Tiere auf dem Weihnachtsmarkt Ulm (schwaebische.de)