EingezĂ€unt im Hochwasser â bereits einige Rehe qualvoll ertrunken!
Verzweifelte Schreie ertrinkender und in Zaunmaschen feststeckender Rehe tönen derzeit durchs Odertal (Brandenburg)⊠Es sind dramatische Szenen, die ansĂ€ssige TierschĂŒtzer:innen in einen mentalen Zustand der Ohnmacht versetzen. Es sind Szenen, die wĂŒtend machenâŠ
Zum Schutz vor der aktuell grassierenden afrikanischen Schweinepest (ASP) wurde ein Schutzzaun errichtet, welcher sich ĂŒber mehrere hundert Kilometer erstreckt und u.a. die Habitate vieler Wildtiere im Nationalpark Unteres Odertal kreuzt. Der Zaun diene der Verhinderung einer möglichen Einschleppung der Schweinepest durch Wildschweine aus Polen und solle niedersĂ€chsische und nordrhein-westfĂ€lische Schweine-Produktions-StĂ€tten vor der drohenden Seuchen-Gefahr und möglichen resultierenden Bestandsverlusten bewahren.
Durch Privat-Personen erstelltes Foto- und Videomaterial, welches seit Tagen auf sozialen Netzwerken kursiert, zeigt das ganze tierquÀlerische Ausmaà des odertÀlischen Schutzzaun-Dramas: Vor den Wassermassen fliehende Rehböcke verheddern sich mit ihrem Gehörn in den Drahtmaschen der UmzÀunung und bringen ihre akute Todesangst mit lauten, klÀglichen Schreien zum Ausdruck. Völlig entkrÀftet von ihren aussichtslosen Fluchtversuchen, brechen viele Rehe zusammen und ertrinken qualvoll. Ihre toten Körper treiben hinter jenem Zaun, welcher ihnen den rettenden Weg ins Trockene versperrt.
Dr. Ansgar Vössing, Vize-Vorstandschef des Nationalparkvereins, habe â angesichts der skandalösen Lage â deutliche Worte gefunden: âDer einzige Nationalpark Brandenburgs wird gerade komplett eingezĂ€unt wie ein groĂer Zoo, nur ohne Elefanten! Wanderungsbewegungen von Huftieren wie Elchen oder Wisenten sind nicht mehr möglich. Nur Vögel können noch frei fliegen. Hohe MetallzĂ€une versperren den anderen Tieren den Weg, auch den Besuchern, die sich von den Anti-Corona-MaĂnahmen erholen wollen und nun von Gatter zu Gatter stolpern. Nun lĂ€uft das Odertal, wie meist im Winter, gerade mit Wasser voll. FĂŒr die eingesperrten Tiere, nicht nur die bösen Schweine, sondern auch die guten Rehe, gibt es aus diesem Zoo kein Entrinnen. Sie scheitern an den ZĂ€unen und verenden jĂ€mmerlich. Grund fĂŒr die unglaublich teuren und aufwendigen ZĂ€unungen quer durchs Land ist der verzweifelte Versuch der zustĂ€ndigen Behörden, das Vordringen der Afrikanischen Schweinepest (ASP) an der östlichen Grenze Deutschlands aufzuhalten, vor allem um die Schweinebarone mit ihrer Massentierhaltung, vorzugsweise in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen, zu schĂŒtzen. Deren GeschĂ€ftsprinzip besteht darin, auf zerstörten UrwaldflĂ€chen angebautes Soja-Futter aus SĂŒdamerika zu importieren und das Schweinefleisch, vorzugsweise nach China, zu exportieren. Dieser Versuch ist aber, leicht erkennbar, zum Scheitern verurteilt. Viren lassen sich nicht aufhalten.â
Die BezĂ€unung diene der gezielten Dezimierung des potentiell verseuchten Schwarzwildes â auch Fallen wĂŒrden innerhalb der metallenen âSchutzmaĂnahmeâ aufgestellt. https://www.nordkurier.de/.../zaun-wird-zur-todesfalle...
Da es sich bei dem derzeitigen Ăberschwemmungs-Geschehen um ein wohlbekanntes PhĂ€nomen handle, welches die Region nahe Criewen beinahe jĂ€hrlich ereile, ist davon auszugehen, dass das aktuelle Drama durchaus vorhersehbar war und somit vermeidbar gewesen wĂ€re. Die drohende Gefahr fĂŒr die groĂen und kleinen Wildtiere, die in diesem Moment an dem Zaun scheitern und im Hochwasser ertrinken, hĂ€tte im Planungs- und Errichtungskonzept berĂŒcksichtigt- und selbiges entsprechend angepasst oder verworfen werden mĂŒssen.
Es entsteht unweigerlich der Eindruck, als habe man das Leiden und Sterben der Wildtiere, welchen die SchutzmaĂnahmen nicht vorrangig gelten, als verschmerzbaren âKollateralschadenâ einkalkuliert.
Auch mit Blick auf geltendes Tierschutzgesetz fordern wir von allen zustĂ€ndigen Instanzen eine sofortige Einleitung aller nötigen Interventions-Rettungs-MaĂnahmen, sowie zukĂŒnftige Sorgfalt hinsichtlich der konzeptionellen Erarbeitung und AusfĂŒhrung jeglicher Vorhaben, welche ökologische AblĂ€ufe tangieren und damit das Leben und Ăberleben von Tieren betreffen!