Tierquälerei ist unentschuldbar!

„Igel verbrannt!“, „Katze ertränkt!“, „Hund vergiftet!“, „Kühe geschlagen!“ – die Schlagzeilen reißen nicht ab… Tierquälerei ist ein allgegenwärtiges Verbrechen, das täglich sowohl im privaten- als auch im industriellen Rahmen begangen wird.

Was für dich als empathischer Mensch unvorstellbar ist, ist für Tierquälende meist eine vermeintliche und äußerst perfide „Strategie“, innere Konflikte zu „lösen“.

Psychischer Knacks oder hässlicher Charakter? Was treibt Tierquäler:innen zu ihren Gräueltaten? Was geht in einem Kopf vor, der von aktiv ausgeübter Gewalt gegen andere Geschöpfe zehrt?

Prof. Kolja Schiltz, Leiter der Forensischen Psychiatrie an der Ludwig-Maximilians-Universität München, sei der Meinung, dass man Tierquäler:innen nicht pauschal als „krank“ bezeichnen könne. Tierquälerei allein rechtfertige keine psychiatrische Diagnose, sondern sei lediglich Anhaltspunkt für eine mögliche Tendenz zu psychischen Auffälligkeiten. Vielmehr würden Tierquälende nach einem Macht-Gefühl streben, um ihr geringes Selbstwertgefühl zu pushen und sich, mit all ihren subjektiv empfundenen Defiziten, selbst ertragen zu können.

"Es gibt Personen, die sich Tiere als Opfer suchen, um sich über die Erniedrigung des Opfers ein Gefühl der Überlegenheit und Allmacht zu verschaffen, um sich selbst in ihrem Selbstwertgefühl zu stabilisieren, um es mit sich selbst überhaupt auszuhalten. Das sind Personen, die einen unsicheren Selbstwert haben, mit einer problematischen Persönlichkeit bis hin zu einer Persönlichkeitsstörung.", erklärt Professor Kolja Schiltz, Leiter Forensische Psychiatrie LMU.

In diese Sparte könne man auch jene Menschen einordnen, die bspw. Giftköder auslegen um Hunden zu schaden, deren Gebelle und Hinterlassenschaften sie als Zumutung empfinden.

Tierquälende missbrauchen Tiere als Frust-Ventile und agieren ihre inneren Spannungen an ihnen aus. Ihr Drang Lebewesen zu quälen, resultiert aus einem Mangel an Selbstbewältigungs-Skills, Selbst-Reflexion- und Regulation. Sie externalisieren (nach außen verlagern) ihre impulsiven Gefühls-Regungen und übertragen diese auf unschuldige Lebewesen, indem sie ihnen großes Leid zufügen und sie erniedrigen.

Vor allem jene Tiere, die als niedlich und wenig wehrhaft gelten, werden Opfer von Tierquäler:innen:

"Wir wissen, dass Haustiere besonders gerne ausgesucht werden, vor allem Katzen, denn die sind klein und können sich nicht so effektiv wehren. Andere Tiere, die ebenfalls gerne ausgesucht werden, sind Pferde, da diese oft als niedlich empfunden werden. Man kann nämlich auch eine Steigerung des Selbstwertgefühls und einen aggressiven Akt darin erleben, wenn man diese für andere niedlichen Tiere erniedrigt, schädigt oder ihnen Leid zufügt.", erläutert Professor Kolja Schiltz.

Quelle: https://www.br.de/nachrichten/bayern/psychiater-was-tierquaeler-zu-ihrem-grausamen-handeln-treibt,Qklcnq1

Massentierhaltung und Tier-Industrie - Tierquälerei als profitables Produktions-Modell:

Das erfolgreiche Geschäft mit Fleisch und tierischen Erzeugnissen sowie die tierquälerischen Produktions-Praktiken, wie sie in der Tier-Industrie ausgeführt werden, basieren u.a. auf der gewollten Objektifizierung von Lebewesen. Um diese maximal effektiv ausbeuten zu können, werden Kühe, Hühner, Schweine usw. als „Nutz“tiere deklassifiziert - ihre Leidensfähigkeit und jegliches Recht auf Leben wird ihnen abgesprochen. Produzierende und Konsumierende blenden das Leid der Tiere auf diese Weise aus - Tierquälerei im großen Stil, die anhand von gezielter Lebens-Entwertung „legitimiert“ wird.

Tierquälerei ist unentschuldbar!

Wie die Einschätzung des LMU Professor Schiltz zu verstehen gibt, greift die „Entschuldigung“ der pathologischen Verhaltens-Anomalie bzgl. tierquälerischer Vergehen nicht. Tierquälerei kann nicht grundsätzlich als krankhaftes Phänomen gewertet werden, das Ausführende von ihrer Verantwortung und ihrer Entscheidungs-Fähigkeit freispricht. Tierquälerei ist ein aktiv und willentlich ausgeführter Akt der Grausamkeit. Ein unentschuldbares Verbrechen gegen fühlende Lebewesen. Es obliegt der Eigenverantwortung eines jeden Menschen, wie er seine inneren Spannungen kanalisiert- ob er dafür unschuldige Tiere quält, oder adäquate Bewältigungs-Strategien nutzt.

Ebenso hat jeder die Wahl, ob er dem Kollektiv-Verbrechen der industriellen Tierquälerei indirekt beiwohnt, oder nicht.

Ob im Schlachthaus, im Versuchslabor, in einer Zirkus-Manege oder in der Garten-Laube nebenan – Tierquälerei ist eine Straftat und unentschuldbar!

Schau nicht weg! Das kannst du tun, wenn du Zeuge von Tierquälerei wirst: (5) Animals United e.V. – Beiträge | Facebook