Auch noch jetzt im November: Verletzte, kranke und unterernährte Igel brauchen deine Hilfe
Igel? Die haben sich doch schon längst in den Winterschlaf begeben, ober? – Nicht zwingend.
Obwohl die Temperaturen bereits merklich gefallen sind, irren auch jetzt noch zahlreiche spätgeborene Igel durchs Laub. Besonders Jungtiere, die gegen Mitte November ein Körper-Gewicht von unter 600 - 700 Gramm aufweisen, haben keinerlei Chance, den Winterschlaf zu überstehen – aufgrund mangelnder Energie-Reserven, werden sie im Frühjahr nicht mehr erwachen. https://igelzentrum.ch/beurteilungdesigels/herbst
Igel brauchen deine Hilfe, wenn:
Sie tagaktiv sind
Einen schlauchförmigen Körper aufweisen
Den sogenannten „Hungerknick“ aufweisen (Knick hinter dem Kopf – Siehe Bild)
Trübe Augen haben
Apathisch wirken
Kaum Reflexe zeigen
Einen wackeligen Gang haben
Sich in Seitenlage befinden
Sichtlich und massiv von Parasiten wie Zecken, Flöhen und Milben befallen (Siehe Bild) sind oder mit Fliegeneiern besetzt sind. (Letztere müssen schnellstmöglich entfernt werden.)
Sie verletzt sind (Brüche, Abszesse, offene Wunden, Schwellungen)
Sie ein lichtes Stachelkleid aufweisen
Ihre Atemgeräusche hörbar sind
Dickflüssiges Sekret aus ihrer Nase tritt
Vor allem Alttiere haben sich – im Normalfall - bereits für die Winterruhe zurückgezogen oder befinden sich dieser Tage in den Endzügen ihrer Winterschlaf-Vorbereitungen.
Nicht jeder Igel bedarf deiner Hilfe – das grundlose Einsammeln gesunder Tiere führt zu unnötigem Leid und ist auch aus rechtlicher Sicht strikt reglementiert.
Igel brauchen KEINE Hilfe, wenn oben aufgelistete Verhaltens- und Körper-Anomalien nicht gegeben sind, sie wohl genährt sind (einen birnenförmigen Körper aufweisen), sich problemfrei einkugeln können und wach, wehrhaft und agil sind.
HINWEIS: Es ist nicht ungewöhnlich, wenn du ab Frühjahr tagaktive Igel antriffst – die Tiere ziehen zu dieser Zeit ihre Jungen groß.
Wohin mit einem geschwächten Fundtier?
Vor allem, wenn „dein“ Igel verletzt ist, solltest du in erster Instanz zwingend eine:n igelkundige:n Tierarzt/ärztin zu Rate ziehen. In jedem Fall solltest du Kontakt zur nächstgelegenen Igel-Station aufnehmen und weiteres Vorgehen besprechen und planen.
WICHTIG: flöße dem Tier nicht wahllos irgendwelche Flüssigkeiten - wie etwa Milch - ein und biete ihm kein Futter an, bevor du nicht in Erfahrung gebracht hast, was für Igel verträglich ist.
Wo finde ich die nächste Igel-Station? Eine Liste mit igelkundigen Päppel- und Pflegestellen findest du u.a. HIER:
https://m.facebook.com/notes/igelpflegestellen-plz-wildtierpflegestellen-plz/igelpflegestellen-plz/438963303971503/