🥩🌱 „Die vegane Fleischerei“ & das Toben der Omnivoren

Der Name ist so originell wie, zumindest aus Sicht vieler passionierter Fleischkonsumierender, „provokant“ – du hast es sicher schon mitbekommen: In Dresden hat jüngst „Die vegane Fleischerei“ eröffnet - und sorgt seither für massig Gesprächsstoff und „Schnappatmung“ – vor allem in Fleischesser:innen-Kreisen.

Wo sonst getötetes Tier in der Theke ausliegt und Körperteile an den Fleischerhaken hängen, werden, im gefliesten und optisch einer „klassischen“ Metzgerei bewusst nachempfundenen Verkaufsraum der „veganen Fleischerei“, pflanzliche und tierleidfreie Pendants wie etwa Seitan-Schnitzel, Seitan-Salami, Rollbraten, Cashew-Käse und vegane Schnitzel-Brötchen angeboten – vor allem Letztere würden weggehen wie warme Semmeln.

💚🌱 „100% Geschmack – 0% Tierleid“, lautet der Werbeslogan.

Schon bei der Eröffnung habe sich abgezeichnet, dass die Pflanzen-Fleischerei ein echter Renner wird - so würde sich seither tagtäglich eine rund 50 Meter lange Kund:innen-Schlange vor dem Laden tummeln, die nicht kürzer werden will. Die Bäckerei, von welcher die Brötchen bezogen werden, die anschließend mit pflanzlichen Schnitzeln gefüllt über die Ladentheke gehen, habe große Mühe, laufend für ausreichend Nachschub zu sorgen. „Wir sind jeden Abend ausverkauft“, freut sich „Fleischerei“-Mitbegründer Nils Steiger und merkt an: „Fleischer befinden sich eh auf dem absteigenden Ast“.

🤯 Während „Die vegane Fleischerei“ sich im Eiltempo ihren Kund:innenstamm aufbaut und vom öffentlichen Kontrovers-Diskurs sogar profitiert, hallen die von Omnivoren (Allesessenden) geäußerten und unverhältnismäßigen Hasstiraden, welche sich meist vornehmlich auf den Geschäftsnamen beziehen, auf Social Media bis heute nach - so heißt es in vielen Kommentarspalten: 🤬 „Die Menschheit ist am verblöden“, „Wieso nennt sich das Fleischerei? Wie dumm muss man sein?“, „Ein Widerspruch in sich, eine Fleischerei kann nicht vegan sein“, „Wie schizophren ist das bitte?!“, „Vegane Fleischerei – Herr lass Hirn regnen“, „Das ist Mobbing an jedem Fleischliebhaber!“

In der Eröffnung der „veganen Fleischerei“ hat der tobende und offensichtlich unbelehrbare Teil der fleischkonsumierenden Gesellschaft erwartungsgemäß mal wieder einen Anlass gefunden, um seine kognitive Dissonanz und stumpfe Aversion gegen das fortschreitende Etablieren der tierleidfreien Ernährungsweise zu verbalisieren. Bei anderen wiederum überwiegt die Neugierde: „Die vegane Fleischerei“ zählt schon jetzt einige sich omnivor Ernährende zu ihren Kund:innen.

➡️ Zu konzeptionellen Intentionen die Geschäfts-Namensgebung und optische Ausgestaltung betreffend, merkt Steiger an: „Um Sachen zum Thema zu machen, muss es ein bisschen wehtun, ein bisschen provozieren. Die Kombination „vegan“ und „Fleischerei“ nervt die Leute, und dadurch kommt das Thema auf die Esstische.“ – Die omnivore Entrüstung kann für die gesellschaftliche Präsenz und den Erfolg veganer Geschäftsmodelle also durchaus auch förderlich sein. Erschreckend hingegen ist, dass die Inhabenden sich bereits mit Morddrohungen konfrontiert sahen. 👉 Vegane Fleischerei in Dresden: "Die Leute fühlen sich angegriffen" - Panorama - SZ.de (sueddeutsche.de)

🤔 Wir fragen uns: Warum fühlen sich einige Fleischessende, angesichts des vegan-innovativen tierleidfreien Angebotes, derart getriggert, angegriffen und sogar bedroht, dass sie solch brachiale verbale und anderweitige Geschütze meinen auffahren zu müssen? Was denkst du?

🌱🥳 Wir als *eingefleischte* Veganer:innen feiern „Die vegane Fleischerei“ natürlich und hoffen, dass sie irgendwann eine Zweitfiliale in unserer Nähe eröffnet : )

➡️ Die Vegane Fleischerei (vegane-fleischerei.de)