☝🌿🌼 Unkraut? – gibt’s nicht!

Als Löwenzahn, Schafgarbe, Distel, Gänseblümchen oder Brennnessel hat man es oft nicht leicht in hiesigen Gärten. Als unliebsames „Unkraut“ abgetan, wird den eigenwilligen, meist durchaus ansehnlichen Insektennährern nicht selten mit Mäher, Unkrautstecher, Hacke und Chemie-Cocktail nachgestellt – als „wildes Kraut“ folgen sie keiner „Beet“- oder „Kübellogik“, sondern machen es sich stattdessen, ganz nach ihrem Gusto, oft mitten im Rasen, in Pflasterritzen oder zwischen bis in die Blattspitze gepflegten Zuchtrosen oder anderen wohlgehegten „Beet-Lieblingen“ bequem.

💚🌿 Wusstest du, dass jene verhassten „Un“kräuter, welche in vielen Gärtner:innen blinde Vernichtungswut aufkeimen lassen, im ökologischen Gefüge als unverzichtbare (Spezial-)Nahrungsquellen und Schutz-Quartiere für Insekten und andere Tiere fungieren, mit ihrem meist ausladenden Wurzelwerk das Erdreich zusammen halten und zudem vor Erosion und Austrocknung schützen?

☝️🌿 „Un“kraut ist Goldkraut!

Wilde Naturlieblinge wie etwa der Löwenzahn locken zahllose (bestäubende) Insekten wie (Wild-)Bienen und Schwebfliegen mit ihrem Überangebot an süßem Nektar und proteinhaltigem Pollen. Viele „Un“kräuter werfen zudem fetthaltige Samen ab, welche auch Kleintieren als energiespendender Snack dienen. Nahrungsspezialisten wie etwa Schmetterlinge – bspw. das Tagpfauenauge bzw. dessen Raupen - welche sich ausschließlich an Brennnesseln verpuppungsreif fressen, finden in ausgewählten „Un“kräutern ihren perfekten, bestandssichernden Gegenspieler, ohne welchen sie um ihre Existenz bangen müss(t)en – eine kleinere oder größere „Brennnessel-Ecke“ ist daher in jedem Garten ein Muss. Bis in den Herbst/Winter hinein dienen wilde Staudengewächse wie etwa die Schafgarbe Insekten und anderem Kleingetier als sichere Bleibe – ihre stabilen (unbeschnittenen!) Blütendolden spenden fragilen Geschöpfen Schutz, wenn es draußen zapfig wird, und verleihen deinem winterlichen Garten zudem Struktur. Moose aller Art sind nicht nur dekorativ, mit ihren wasserspeichernden und schadstoffbindenden Eigenschaften sind sie eine Wohltat fürs Mikroklima und beherbergen in ihrer weichen Mitte allerlei Kleingetier. Schmackhafte und heilbringende Wildkräuter, wie etwa der Spitzwegerich, laden zudem zum Naschen ein und peppen jeden Salat auf – dass man hier nicht zu viel auf einmal abrupfen sollte, versteht sich von selbst : )

🌿🥗 Weitere essbare und schmackhafte Wildkräuter findest du HIER: 👉 10 Unkräuter, die man essen kann (Übersicht) - Plantura

💚🌿🌼 Die Natur kennt kein „Un“kraut:

Wo viele hochgezüchtete Kulturpflanzen als kleine Mimosen gelten, meistern robuste, an regionale Gegebenheiten perfekt angepasste „Un“kräuter klimatische Schwankungen und Wetterphänomene i.d.R. souverän. Mit einem „un“krautreichen Garten kannst du nicht nur Farbakzente setzen, sondern zudem ein natürlich authentisches Schlaraffenland für Insekten und Kleintiere schaffen, ohne erst ganze Beete kultivieren und täglich die Gießkanne schwingen zu müssen.

🌷🧹 Wenn du auf etwas „Kosmetik“ in deinem Garten dennoch nicht verzichten möchtest, kannst du diesen – zwischen akkurat gesetzten Tulpen und Zuchtrosen – auch einfach partiell „verwildern“ lassen, und so kleine Wildkräuter-Inseln schaffen – deine tierischen Gartenbesucher werden es dir danken 🦋

🪴🤗 Übrigens: so ein paar Brennnesseln oder Schafgarben im Kübel machen sich auch auf dem Balkon richtig gut – Säen i.d.R. nicht nötig - die Pflänzchen bzw. deren Samen finden meist auch so zu dir : )

🌿❓ Welches wilde Kraut sich in deinem Garten bzw. auf deinem Balkon angesiedelt hat, kannst du z.B. HIER herausfinden: 👉 Unkraut und Wildpflanzen (unkraeuter.info)

🤔 Was hat "Un"krautschutz mit Tierrechten zu tun? Wildkräuter aus ästhetischer oder wirtschaftlicher Motivation heraus extensiv zu verdrängen, oder gar zu zerstören, beraubt viele (Wild-)Tiere ihrer naturgegebenen Nahrungsquellen, gefährdet den Fortbestand vieler Arten und Parallel-Arten und unterminiert außerdem Naturschutz-Bemühungen, was unweigerlich eine Mehrgefährdung der Biodiversität zur Folge hat – deshalb, Mut zum „Un“kraut! 💚🌿

🌼🐝 Warum du in deinem Garten / auf deinem Balkon stets auf „ungefüllte Blumen“ setzen solltest, erklären wir dir HIER: 👉https://www.facebook.com/AnimalsUnited.eV/posts/666632302174994

🗣 Bitte weitersagen!

Quellen:

➡️ Naturnaher Garten: Warum es kein Unkraut gibt - [GEO]

➡️ Unkraut: Lebenswelt für Insekten | tegut...

➡️ Warum Unkraut kein Unkraut sein sollte (unkraeuter.info)

➡️ Warum wir Moos nicht beseitigen, sondern lieben sollten - [GEO]