💔🐶 ANIMALS UNITED Bundesfreiwillige Pia über Tötungsstationen

Hallo zusammen, ich bin Pia, eine der 3 Bundesfreiwilligen bei ANIMALS UNITED. Nachdem ich bereits auf Instagram einen kurzen Beitrag über Tötungsstationen erstellt habe, möchte ich hier nochmal einen genaueren Einblick in die Thematik geben. Gleich vorab: ich hatte im Rahmen eines Volontariats bei der Arche Noah Transilvania selbst Einblicke in eine rumänische Tötungsstation. Dieses Erlebnis hat mich emotional so mitgenommen, dass ich hier gerne mehr darüber berichten möchte, damit so viele Menschen wie möglich von dieser tierverachtenden und grausamen Praktik erfahren. 

Tötungsstationen gibt es in vielen Ländern, auch einigen europäischen, wie Rumänien, Ungarn, Portugal und Spanien sind darunter. In den Tötungsstationen landen überwiegend eingefangene Straßenhunde und Hunde, die als Haustier nicht mehr erwünscht sind. Die meisten davon sind gesund und munter, nur einfach den Menschen, warum auch immer, ein Dorn im Auge.

In Spanien werden vor allem Hunde, die nach der Jagdsaison ausgesorgt haben, Opfer der Tötungsstationen. Die Hunde werden für ihre Halter:innen nutzlos, wenn sie nicht mehr die Besten für die Jagd sind.

Zu allem Übel werden die Tötungsstationen überwiegend sogar staatlich finanziert, da dadurch die Population der freilebenden Hunde eingedämmt werden soll.

Abgesehen von der “Eindämmung der Population” waren in Rumänien umstrittene Beißvorfälle durch Straßenhunde ausschlaggebend für das Gesetz, um die Tötung der Straßenhunde zu legalisieren. Dass es überhaupt so viele Straßenhunde gibt, liegt daran, dass in vielen Ländern die Hunde größtenteils entweder an einer langen Kette gehalten werden oder sich ganz frei bewegen können. So vermehren sich die Hunde immer weiter und es entstehen immer mehr neue Welpen, für die sich niemand verantwortlich fühlt. Außerdem sind die Regionen, in denen es viele Straßenhunde gibt, meist arm. Es fehlt an Mitteln für die Bildung und erstrecht für die notwendige Kastration, die für ein Ende der vielen Straßenhunde notwendig wäre.

Jedoch ist bereits klar geworden, dass die hohe Anzahl an Straßenhunden durch Tötungsstationen nicht abnimmt. Wenn ein Hund mitgenommen wird, übernimmt ein nächster sein Revier und die entsprechenden Ressourcen, die er zum Leben (und zur Fortpflanzung) benötigt. Die einzige nachhaltige Methode ist die Kastration der Hunde, damit die ewige Vermehrung ein Ende nimmt.

Das Leben in der Tötungsstation ist für die Hunde ein Albtraum. Eingesperrt in winzigen Zwingern, sind sie ununterbrochen vom Gestank und Lärm der zig anderen Hunde umgeben. Zur Ruhe kommen ist hier kaum möglich. Wasser, Futter und medizinische Versorgung sind normalerweise Mangelware. Das Futter besteht größtenteils aus billigen Abfällen oder minderwertigen Futter-Resten. An artgerechte Fütterung ist hier sicherlich nicht zu denken. In der Tötungsstation haben die Hunde theoretisch zwar eine Frist von 14 Tagen, bevor sie getötet werden dürfen, jedoch sterben auch viele schon davor einen qualvollen Tod, da sie diese Zustände nicht überleben.

Die Tötung der Hunde erfolgt auf verschiedenen Wegen. Obwohl gesetzlich meist eine Einschläferung vorgeschrieben ist, hört man von Tierschützenden häufig davon, dass Hunde erhängt, erschossen, erschlagen usw. werden. In Ungarn ist das Präparat T61 zur Tötung sogar die offizielle Norm. Durch das Gift erleiden die Hunde (welche nicht narkotisiert werden!) Atemlähmungen und schreckliche Krämpfe, die mit dem Tod enden. Das alles auf legalem Wege.

Neben den offiziellen Tötungsstationen gibt es auch oft städtische Tierheime, in denen die Hunde zwar nicht eingeschläfert werden, die Versorgung jedoch so schlecht ist, dass sie nach kurzer Zeit oftmals ebenso qualvoll sterben.

Das Töten der Hunde hat sich mittlerweile zu einem lukrativen Geschäft entwickelt. In einem armen Land wie Rumänien sind die 75 Euro pro Straßenhund gutes, häufig sehr leicht verdientes Geld. Dadurch ist der Beruf des „professionellen Hundefängers” zu einem attraktiven Job geworden.

Nun stellt sich natürlich die Frage, wie man diesem Leid ein Ende setzen kann. 

Wie schon erwähnt, ist die einzige langfristige Lösung die Kastration der Hunde. In den betroffenen Ländern und Regionen gibt es fast immer Tierschutzorganisationen vor Ort, die sich den Hunden und den Kastrationen annehmen. Dafür sind sie natürlich auf Spenden angewiesen. Indem man die Tierschutzorganisationen dabei unterstützt, kann man von Zuhause aus einen extrem wichtigen Beitrag leisten, um die Lage der Hunde zu verbessern. Darüber hinaus ist es natürlich wichtig, die Hunde, die schon in der Tötungsstation oder auf der Straße gelandet sind, aus dieser Situation herauszuholen. Viele Tierschutzorganisationen tun genau das und nehmen die Hunde aus der Tötung in einem Tierheim auf, von dem aus sie weitervermittelt werden können. 

Man rettet also zwei Leben, wenn man einen Hund aus einem solchen Tierheim aufnimmt. Das von dem Hund, den man adoptiert und das von dem, der nun übergangsweise einen sicheren Platz im Tierheim hat und später ein Zuhause finden darf. Gerade deshalb ist es sehr schade, dass so viele Menschen auch heute noch teure Hunde bei Züchter:innen kaufen, die nicht selten mit (in Kauf genommenen) genetischen Veranlagungen für schwere Missbildungen oder Krankheiten geboren werden. Überlege dir vor der Anschaffung eines Hundes also bitte immer, ob du nicht lieber einem solchen Hund ein Zuhause schenken möchtest, bevor es ein Hund aus einer Zucht sein muss! Falls es dir aus unterschiedlichen Gründen nicht möglich ist einen Hund zu adoptieren, gibt es noch sehr viele weitere Arten zu helfen. 

Auch wir von ANIMALS UNITED unterstützen die karitativen Tierschutzprojekte Tierheim Gyula in Ungarn und Rhodos Hunde, die auf Spenden oder ehrenamtliche Hilfe angewiesen sind. Auch hier werden Straßenhunde kastriert und Hunde aus Tötungsstationen befreit und nach Deutschland in ein neues Zuhause vermittelt. Melde dich jederzeit bei uns, falls du weitere Informationen haben möchtest, die Hunde brauchen uns!

Tierheim Gyula: Tierheim Gyula - Home (tierheim-gyula.de)

Rhodos Hunde: www.rhodos-hunde.de - Aktuelle Situation

Quellen:

https://www.veto-tierschutz.de/magazin/tierschutz-aktiv/toetungsstationen-in-europa/

https://www.peta.de/themen/tierheim-rumaenien/

https://arche-noah-transilvania.de/