Helden des Erdreichs auf Abwegen – Heute ist "Tag des Regenwurms"
Wusstest du, dass Regenwürmer, welche hierzulande rund 46 verschiedene Arten zählen und bis zu acht Jahre alt werden können, echte Erdveredler sind? Unermüdlich wühlen sich die glitschigen Gesellen durch ihre bis zu drei Meter langen unterirdischen Röhren-Gänge, lockern, belüften und stabilisieren das Erdreich, reichern dieses mit essenziellen Nährstoffen an und ebnen darüber hinaus Wurzeln den Weg – sehr zur Freude zahlloser Pflanzen und vieler Gärtner:innen.
Ist dir schonmal aufgefallen, dass Regenwürmer sich teilweise in ihrer Farbigkeit unterscheiden? Blass rosa-weiß bis rot-braun: Die Farbintensität der Gliederwürmer ist abhängig von der Tiefe ihres Röhrenhabitats unter der Erde. Je näher sich ein Regenwurm an der Erdoberfläche niederlässt, desto kräftiger ist i.d.R. seine Farbgebung. Seine Empfindlichkeit gegenüber UV-Strahlung lässt das „feuchthäutige“ Tier untertags im sicheren Erdreich verweilen – während es sich nachts schon mal außerhalb bzw. oberhalb unterirdischer Gefilde blicken lässt.
Regenwürmer machen „Häufchen“ – und zwar sehr wertvolle: Für viele Rasenkultivierende sind die kleinen unförmigen Wurmhäufchen, wie man sie oft auf Wiesen und im Garten findet, ein optisches Ärgernis. Für die Pflanzen- und Bodengesundheit sind sie, als hochwertiger, nährstoffhaltiger Öko-Dünger, ein wahrer Segen. Entfernen solltest du die Regenwurmhäufchen daher nicht. Bis zu 400 fleißige Würmer teilen sich einen Quadratmeter Erdboden und laben sich darin u.a. an „Falllaub, Bakterien, Grünalgen, Pilzsporen und Einzeller“, welche sie auch zersetzen. Die vielen Erdwürmer produzieren dabei gemeinsam jährlich kiloweise wertvolle Häufchen. Hast du schonmal so ein Regenwurmhäufchen entdeckt?
Sicher hast du es auch schon beobachtet: Vor allem, wenn es regnet, befinden sich die Wurmtiere des Öfteren auf gefährlichen Abwegen – und winden sich - sichtlich orientierungslos - am Wegesrand, auf (asphaltierten) Straßen oder kriechen energisch ins Ungewisse. Haben Regenwürmer sich auf versiegelte ungeschützte Flächen verirrt, drohen diese als leichte Beute zu enden, zertreten oder überfahren zu werden oder aber – je nach Witterung – auszutrocknen. Hier kannst du helfen.
Sei Held:in für Erdhelden – Rette Regenwürmer:
Keine Scheu vor Glitschigkeit: Nimm den verirrten Regenwurm vorsichtig mit der Hand oder einem Stöckchen auf und trage diesen von der Straße bzw. dem Weg. Achte dabei stets auf deine eigene Sicherheit.
Hat der Wurm seinen "Glanz" verloren und wirkt trocken, kannst du ihn z.B. mit etwas Pfützenwasser befeuchten.
Setze den geretteten Regenwurm behutsam und mit ausreichend Abstand zur Straße in eine Grünfläche bzw. auf erdigen Boden. Bitte NICHT WERFEN!
Bitte auch deine Freund:innen, Regenwürmern auf Abwegen zu helfen – Sag’s weiter!
In deinem Garten kannst du die Helden des Erdreichs fördern, indem du z.B. (auf) heimische Sträucher setzt, tiefes Umgraben vermeidest, auf Chemie-Einsatz verzichtest, ökologisch gärtnerst und einen Kompost anlegst.
Rette und fördere Erdhelden – weil JEDES LEBEN wertvoll ist!
Sag’s weiter!
Hast du schonmal einen Regenwurm gerettet?
Quellen: