🩸❌🐴 PMSG für die Schweinezucht: auch in Deutschland gibt es Blut-Stuten

Erst kürzlich berichteten wir von dem unermesslichen Leid der isländischen „Blut“-Stuten, welche als „Hormon-Lieferantinnen“ für die internationale Schweine-Industrie missbraucht werden: ➡https://www.facebook.com/AnimalsUnited.eV/posts/4953904124631002

Mit dem begehrten Hormon „Pregnant Mare Serum Gonadtropin“ (PMSG) synchronisieren Schweine-Haltende den Empfänglichkeits-Turnus von Mutter-Sauen, um die Produktions-Prozesse punktgenau zu takten und zu „industrialisieren“. Nur Anhand dieser endokrinen Manipulation ist das Produzieren von „Billigfleisch“, welches in den Supermärkten leider noch immer schnell vergriffen ist, umsetzbar.

Anders als du vielleicht gedacht hast, ist das Blut-Stuten-Problem keineswegs nur ein isländisches, argentinisches, chinesisches oder uruguayisches – Auch in Deutschland wird trächtigen Stuten im großen Stil Blut abgezapft, um den PMSG-Bedarf der hiesigen Pharmaunternehmen bzw. den der Schweine-Massen-Industrie zu bedienen.

💔🐴 Deutschland zählt mindestens eine Pferdeblutfarm – auf einem Haflinger-Gestüt im thüringischen Meura wird – neben Reiterferien und Zuchtprogrammen – mit dem frisch gezapften Blut trächtiger Haflinger-Stuten Kasse gemacht. Auf seiner Homepage bekennt sich das Gestüt offen zu seinen Profit-Absichten: „Ein weiteres wirtschaftliches Standbein unseres Landwirtschaftsbetriebs ist, seit 1980, die Plasmagewinnung. Unter Aufsicht eines Tierarztes, regelmäßiger Kontrollen der Behörden und der – für uns ohnehin selbstverständlichen – Einhaltung strenger Tierwohl- und Hygienebedingungen entnehmen wir niedertragenden Stuten (ca. 50. – 100. Trächtigkeitstag) maximal viermal pro Woche zwei Liter Plasma (Plasmapherese).“

👉https://www.haflinger-in-meura.de/landwirtschaft

Facebook-Seite des Gestüts: 👉https://www.facebook.com/haflingergestuetmeura

🩸❌ Vier mal zwei Liter in sieben Tagen – das ergibt ein wöchentlichen Blutverlust von acht Liter (!) – und ist angesichts der Tatsache, dass eine physiologische Blutmenge im Körper trächtiger Tiere unabdingbar für eine hinreichende Versorgung des Ungeborenen ist, aus unserer Sicht unverantwortlich! Weiter stellen auch die regelmäßigen Kanülen-Einstiche eine potentielle Gesundheitsgefährdung für die werdenden Mütter dar! In einer gutachterlichen Stellungnahme vom März 2021 habe der Jurist Markus Ogorek von der Universität Köln die „großvolumigen Blutentnahmen“ als ethisch verwerfliche, rechtswidrige Praktiken konstatiert. Diese seien als genehmigungspflichtige Tierversuche zu werten, die als solche nicht genehmigt werden könnten, da sie nicht „unerlässlich“ seien. Eine bisherige Reglementierung durch politische Instanzen sei bislang an Ungereimtheiten hinsichtlich der behördlichen Zuständigkeit, sowie an der Verwehrung der Akteneinsicht seitens des Gestüts gescheitert. Man wolle keine „Betriebsgeheimnisse“ preisgeben.

"In Meura entnimmt man offenbar seit über 30 Jahren rechtswidrig das Blut trächtiger Stuten, um daraus Gewinn zu schlagen", kommentiert Dr. Esther Müller, Geschäftsführerin Wissenschaft beim Deutschen Tierschutzbund. "Und die Behörden lassen das Ganze bis heute laufen. "Das zuständige Landesamt für Verbraucherschutz habe sich zwischenzeitig den rechtgutachterlichen Einschätzungen angeschlossen und die Blut-Entnahmen als Tierversuche ausgewiesen, welche aus amtlicher Sicht allerdings keiner Genehmigung, sondern lediglich einem „Anzeigen“ bedürfen würden. 👉 https://www.geo.de/.../thueringen--schwangere-pferde...

🩸❌❗ Der sorglose Umgang der Behördschaft mit diesen für die trächtigen Stuten und ihre Ungeborenen gesundheitsgefährdenden Praktiken ist inakzeptabel! Wir fordern eine erneute Aufarbeitung des Blut-Raubs auf dem Haflinger-Gestüt Meura unter Einbezug und Würdigung aller gutachterlicher Aspekte! Wir fordern ein Verbot der systematischen und profitorientierten Entnahme von Stuten-Blut!