📩 In einem offenen Brief wenden wir uns an die Obrigkeiten (Frau Karina Dörk, Landrätin LK Uckermark – Frau Ursula Nonnenmacher, Ministerin für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz Brandenburg), die als Entscheidungsträger:innen im brandenburgischen ASP-Zaun-Skandal fungieren:

➡ ASP-Zaun – Tiere ertrinken im Odertal: https://animalsunited.de/blog/wegen-asp-schutzzaun-tiere-ertrinken-im-odertal/

Mit der Weiterleitung an das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft setzen wir zudem eine übergeordnete Instanz über die unhaltbaren Zustände im Nationalpark Unteres Odertal in Kenntnis - und fordern eine zeitnahe Intervention.

„Sehr geehrte Damen und Herren,

seit Jahresanfang verfolgen wir von ANIMALS UNITED e.V. mit Entsetzen und großem Unverständnis die Situation im Nationalpark Unteres Odertal. Das Hochwasser zum Jahreswechsel hat dort aufgrund des ASP-Schutzzaunes bereits mehrere Tierleben gefordert. Trotz mehrfacher Bitten verschiedener Privatpersonen und Organisationen, einer Petition mit mittlerweile mehr als 30.000 Unterstützer:innen sowie großer medialer Aufmerksamkeit und grausamer Bilder der verletzten und verstorbenen Tiere in der überregionalen Presse wurde bislang keine nachhaltige Lösung umgesetzt. Der Tod und das Leid weiterer Wildtiere wird weiterhin bewusst in Kauf genommen.

Unseren Nachforschungen zufolge sind Überschwemmungen in diesem Gebiet durchaus bekannt und wiederholen sich meist mindestens einmal pro Jahr. Zudem wurde bereits vor Errichtung des Zaunes auf die damit verbundenen Gefahren hingewiesen. Aufgrund dieser Tatsachen ist der Vorfall zu Beginn des Jahres keinesfalls als “Unfall” zu bewerten. Mit der Erschaffung und der Beibehaltung dieses untragbaren Zustandes wird der qualvolle Tod vieler Tiere in Kauf genommen.

Dies stellt einen Verstoß gegen §1 des Tierschutzgesetzes (“Zweck dieses Gesetzes ist es, aus der Verantwortung des Menschen für das Tier als Mitgeschöpf dessen Leben und Wohlbefinden zu schützen. Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen”) dar. Zudem wurde und wird auch weiterhin §20a des Grundgesetzes (“Der Staat schützt auch in Verantwortung für die künftigen Generationen die natürlichen Lebensgrundlagen und die Tiere im Rahmen der verfassungsmäßigen Ordnung durch die Gesetzgebung und nach Maßgabe von Gesetz und Recht durch die vollziehende Gewalt und die Rechtsprechung.”) sowohl bei der Errichtung des Zaunes als auch in Anbetracht der aktuellen Lage missachtet.

Neben der kritischen Betrachtung des Zaunes aus rechtlicher Perspektive sollte jedoch in allererster Linie an die Leidtragenden und die Opfer dieser Entscheidungen gedacht werden: die Tiere. Bei Überschwemmungen sitzen diese in einer Falle und kämpfen verzweifelt um ihr Leben, unfähig, sich aus dieser Lage zu befreien. Neben dem Ertrinken sterben viele Tiere an den Folgen von Erschöpfung und Stress oder verfangen sich bei ihren Fluchtversuchen im Zaun und verenden qualvoll.

Die Seuchenprävention sowie wirtschaftliche Interessen dürfen in keinem Fall über dem Wohl anderer Tierarten stehen und für diese Leid sowie einen qualvollen Tod bedeuten. Wir fordern daher die umgehende Einleitung aller erforderlicher Maßnahmen zur sofortigen Beendigung der aktuellen Gefahr für die Tiere sowie die Ausarbeitung nachhaltiger Lösungen, um derartige Vorfälle und den Tod weiterer Tiere auch in Zukunft zu verhindern.

Vorschläge für geeignete langfristige Maßnahmen, wie beispielsweise ein Versetzen des Zaunes, liegen bereits vor. Wir bitten Sie eindringlich, dem unnötigen Tierleid im Nationalpark Unteres Odertal endlich ein Ende zu bereiten.

Mit freundlichen Grüßen

ANIMALS UNITED e.V.“