Jagdhunde ausgeschlossen - Spanien verabschiedet neues Tierschutzgesetz für “Haus”tiere

🇪🇸 Am vergangenen Donnerstag, den 09.02.2023 wurde in Spanien ein neues Tierschutzgesetz für “Haus”tiere verabschiedet - eigentlich eine sehr begrüßenswerte Entwicklung. Kurz vor der Verabschiedung des Gesetzes kam jedoch der Rückschlag: Das Gesetz soll nicht für Jagdhunde und andere “Gebrauchshunde” gelten. Die Hoffnung zahlreicher Tierschützer:innen, endlich eine Verbesserung für die jährlich zu zehntausenden aufgrund der Jagdsaison gequälten und getöteten Hunde zu erreichen, ist damit zerschlagen.

🐕 Jedes Jahr erwartet vor allem die Galgos Españoles, aber auch Podencos und Bodegueros ein schlimmes Schicksal in Spanien. Sie werden dort für die Hasenjagd sowie für Windhundrennen eingesetzt. Der Gewinner des größten Wettbewerbs wird mit einem Preis von König Felipe VI. ausgezeichnet. Für eine möglichst hohe Gewinnchance werden also möglichst viele Galgos gezüchtet, die unter schrecklichen Bedingungen leben müssen. So werden sie häufig in dunklen Kellern oder Bunkern gehalten und bekommen gerade einmal so viel Futter, dass sie nicht verhungern. In der Vorbereitung auf das Rennen werden die Hunde teilweise an Autos oder Motorräder gebunden, um die Tiere auf diese Weise zu mehr Geschwindigkeit zu trainieren.

💔 Nach spätestens zwei bis drei Jagdsaisons gelten die Hunde als “unbrauchbar” und werden zum Ende der Jagdsaison aussortiert. Diese endet offiziell am 1. Februar, weshalb dieser Tag inzwischen zum Welt-Galgo-Tag erklärt wurde, an dem jährlich auch in mehreren Städten in Deutschland, z.B. in München, Galgo-Märsche stattfinden: 👉 Galgomarsch | Muenchner-galgomarsch.de | München

💔 Zwischen 50.000 und 150.000 Galgos erwartet nach dem Ende der Jagdsaison ein grausames Schicksal: Sie werden in einsamen Gegenden ausgesetzt, misshandelt, ertränkt, verbrannt, erhängt oder müssen einen anderen, grauenvollen Tod sterben. Häufig werden die Hunde dabei absichtlich gefoltert und einem langen Todeskampf ausgesetzt, um sie so für ihre “ungenügenden” Leistungen zu bestrafen.

📜 Das neue Tierschutzgesetz gab den zahlreichen Tierschützer:innen, die sich seit Jahren für diese Hunde einsetzen, Hoffnung, dass sich nun endlich etwas verbessern könnte. Laut dem „Gesetz des Schutzes, der Rechte und des Wohles der Tiere“ dürfen “Haus”tiere nicht mehr einfach ohne medizinische Indikation getötet werden, außerdem müssen Hundehalter:innen einen Kurs machen. Auch die private Zucht sowie der Verkauf von “Haus”tieren in Geschäften wird verboten. Doch in letzter Minute wurde ein Antrag der Sozialisten (PSOE) eingereicht, “Gebrauchshunde” davon auszuschließen, der bei der Verabschiedung des Gesetzes am vergangenen Donnerstag berücksichtigt wurde. Damit wird sich für die zahlreichen Jagd- und Kettenhunde in Spanien erstmal nichts ändern.

🐮❌ Auch “Nutztiere” sind von dem Gesetz ausgenommen. Spanien demonstriert damit wieder einmal, wie tief der Speziesismus noch immer in der Gesellschaft verankert ist, indem nur bestimmte Lebewesen durch ein Gesetz geschützt werden, andere aber wiederum gar keine Rechte erhalten.

💚❗ JEDES Tier hat ein Recht auf ein Leben ohne Qual, Ausbeutung und Leid! Kläre deine Familie und deine Freund:innen über dieses Thema auf und entscheide dich für die Adoption eines Tieres aus dem Tierschutz.

Spanien: Neues Tierschutzgesetzt gilt nicht für Kampfstiere (rnd.de)

Das grosse Leiden der Galgo-Jagdhunde in Spanien - tierwelt.ch | TierWelt

Gezüchtet, um zu sterben: Spaniens todgeweihte Jagdhunde| National Geographic | National Geographic