Gefangen, erstochen, erstickt, zertreten: Europas schwimmende Schlachthäuser
Jüngste Aufdeckungen unserer Kolleg:innen von der SOKO Tierschutz machen sichtbar, was sich sonst ungesehen auf hoher See abspielt – Ein blutiges Gemetzel ungeahnten Ausmaßes…
Ein kleiner Hai windet sich im Todeskampf auf dem mit Meerestieren übersäten Schiffsboden, um ins rettende Wasser zu entfliehen… Vergebens. Mittels eines riesigen Schleppnetzes wurde er – sowie zahllose weitere Fische, Seesterne und Krebs-Tiere - der Nordsee entrissen, damit Fischer:innen ihm bei lebendigem Leibe die Organe entreißen, ihn anschließend in eine Sammel-Box werfen und ihn seines Fleisches wegen verkaufen können.
Der Begriff „Meeresfrüchte“ bekommt beim Betrachten des schockierenden Video-Materials eine neue Bedeutung – die Meerestiere werden „abgeerntet“, aussortiert, geworfen und eingelagert wie lebloses Obst.
Video-Beiträge der SOKO Tierschutz:
Nachdem er bereits erstickt ist oder absichtlich zertreten wurde, wird unliebsamer „Beifang“ – zu kleine Fische, Seesterne, Krebse usw. - mittels Fußstößen durch eine Luke zurück ins Meer geschoben, wo die Tiere - durch die Torturen an Deck bereits lebensunfähig - qualvoll verenden.
Schmerzempfindsame Tiere wie Rochen, Seezungen und Haie werden bei lebendigem Leibe aufgeschlitzt und ausgeweidet. Krebstieren werden teils ihre Scheren ausgerissen, ehe man sie zurück ins Meer wirft, weil man ihre „Rest-Körper“ nicht verwerten kann. In Boxen gestapelt, unter den Stiefeln der Fischer:innen zappelnd, oder zwischen den Massen an Meeres-Getier eingequetscht, kämpfen die Fische um Sauerstoff, winden und verdrehen sich im Todeskampf.
Die Fischerei hebelt für sie unpraktikable gesetzliche Vorschriften, wie etwa die Betäubungsplicht für zu schlachtende Wirbeltiere, nach Belieben einfach aus und führt ihre Tötungspraktiken auf eine Art und Weise aus, die ihr am wirtschaftlichsten erscheint – ohne jedes Mitgefühl und Respekt vor dem Meer und seine Geschöpfe.
Das alles passiert nicht etwa auf riesigen asiatischen Industrie-Schiffen, sondern genau HIER – auf „unseren“ europäischen Meeren. Auf kleinen Fisch-Kuttern, wie sie oft als kulturell prägende Hafen-Schönheiten gesehen werden und zahlreiche Bilder und maritime Souvenirs zieren. In Wahrheit sind sie nichts anderes als schwimmende Schlachthäuser.
Friedrich Mülln von der SOKO Tierschutz erklärt: „Die Grundschleppnetzfischerei ist, mit ihrer totalen Zerstörung unserer Meere, mit den Brandrodungen der Regenwälder gleichzusetzen.“
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