🐴 BLUTRITT 2022 in Weingarten – Video-Aufnahmen offenbaren leidvolle Szenen

Wie bereits avisiert, waren unsere Aktivist:innen am (Blut)Freitag – 27.05.2022 – in Weingarten präsent, um das für die rund 2500 Pferde, welche an der landesweit bekannten Reitprozession partizipieren mussten, leidvolle Geschehen zu dokumentieren, Beiwohnende aufzuklären und für die Strapazen der Tiere zu sensibilisieren.

➡ Blutritt in Weingarten – unser Vorbericht: 👉https://www.facebook.com/AnimalsUnited.eV/posts/5253622167992528

💔 Nicht nur unsere eigenen Beobachtungen, welche wir im Zuge unserer Aktion vor Ort machen konnten, sondern auch viele eindrückliche Szenen, welche aus Video-Aufnahmen hervorgehen, die uns zugespielt wurden, offenbaren das massive Stressaufkommen, mit dem sich die an dem „Spektakel“ beteiligten Pferde konfrontiert sahen:

❌ So wurde ein Tier mit roher Gewalt an seinem Vorwärtsdrang bzw. zügigen Gang gehindert – mit offenbar ganzem Gewicht hängt sich ein Reiter an die Trense des Tieres, schlägt diesem mehrmals auf dessen Maul, um es auszubremsen.

❌ Eine Gerte und wahlloses Reißen am Zügel kamen bei einem weiteren Tier zum Einsatz, welches sich dem Folgen des Festzuges erwehrte.

❌ Immer wieder brechen einzelne Tiere aus der ihnen vorgegebenen Zugführung aus und geben mit ihrer Körpersprache unmissverständlich ihr Unbehagen zu verstehen: einige Pferde steigen, legen die Ohren an, verweigern das Weiterlaufen - wirken sichtlich gestresst, ängstlich, nervös und überfordert.

➡ Zusammenschnitt der uns zugespielten Videoaufnahmen: 👉https://www.facebook.com/watch/?ref=saved&v=681393246275965

❗️ Nicht nur die ihnen oft gänzlich unbekannten Reiter:innen, auch die recht schmalen Stadtgassen, welche die musikalische Dauerbeschallung potenzieren und dadurch eine besonders anstrengende für die Fluchttiere beängstigende Akustik erzeugen dürften, sind eine Zumutung für die hochsensiblen Tiere!

➡ Unsere Aktivist:innen berichten: „Die Tiere waren teilweise bereits vor dem Ritt sehr unruhig und von der gesamten Körperhaltung nervös. Sie wurden komplett am kurzen Zügel gehalten und schäumten schon sehr und scharrten mit den Hufen auf dem Asphalt. Andere wirkten sehr müde.“ Bereits zu Beginn der Prozession war ein Pferd samt Reiter gestürzt – dieses war auf dem kotverschmierten Boden ausgerutscht.

Vor allem seitens Ortsansässiger fand unsere Präsenz-Aktion großen Anklang. „Teilweise bekamen wir sogar die Frage, ob wir nächstes Jahr wieder da sind und man uns dann aktiv unterstützen kann.“ Einige Kritiker:innen konnten wir nach kurzer Erläuterung von unserem Anliegen überzeugen. Von den Reitenden und Musizierenden selbst, ernteten wir vor allem Ignoranz und Spott.

Nach dem Ritt waren Pferde-Besitzer:innen zu beobachten, welche „ihre“ Tiere adäquat versorgten, andere wiederum hielten es offensichtlich nicht für nötig, sich nach dem strapaziösen Ritt um „ihre“ Pferde zu kümmern: „Aber auch Pferde, die ohne Wasser/Futter an den Hänger außen angebunden wurden und bei denen sich die Besitzer dann für ca. 2 Stunden entfernten. Diese wurden dann teilweise noch von wildfremden Passanten angetatscht im Vorbeigehen. Oder aber Tiere, die eben diese 1 bis 2 Stunden oder teilweise länger, stehend und ohne Bewegungsspielraum und Wasser im Hänger, in der Sonne verbringen mussten und nach einiger Zeit dauerhaft gegen die Hängerrückwand ausschlugen.“

💔 Sowohl während als auch nach der Reitprozession war der Großteil der Pferde gezwungen, zahllose Stressoren zu ertragen, welche ungefiltert auf sie einwirkten – sie verängstigten und überforderten. Dass mit, wie in den Video-Aufnahmen dokumentierten, Zwängen gegen die sanftmütigen Tiere vorgegangen wird, um sie für den Ritt gefügig zu machen, ist mehr als inakzeptabel!

❓ Wir stellen daher die zentrale Frage: Kann Tradition einen derartigen Stress für Pferde rechtfertigen? – Und fordern die Stadt Weingarten und die Gemeinde St. Martin ferner dazu auf, künftig von einer Reliquien-Beschau hoch zu Ross abzusehen und Pferdeleid aus ihrer Groß-Prozession zu verbannen!

📢❗️Auch im kommenden Jahr werden wir vor Ort wieder maximale Präsenz zeigen und unsere Stimmen für die „Blutritt“-Pferde erheben! DENN MITLEID IST ZU WENIG!