☝️Dank Klimawandel: Gottesanbeterin breitet sich in Deutschland aus

Hast du auch schon eine Gottesanbeterin entdeckt? Die Fundmeldungen häufen sich dieser Tage… Die „Betenden“ sind los!

Sie hat ein bisschen was von Science-Fiction, ist zarte Elfe und nimmersattes Monster zugleich – und, aufgrund der klimatischen Veränderungen, auch in hiesigen Gefilden immer öfter anzutreffen: Die Europäische Gottesanbeterin (Mantis religiosa).

Sie ist die einzige ihrer Art, die Europa erobert und, aufgrund von zunehmender „Wohlfühltemperatur“, nun auch in Deutschland in bislang unbekanntes Territorium vordringt. Vom baden-württembergischen Kaiserstuhl aus, auf welchem die grasgrüne Fangschrecke schon länger residiert, streckt sie ihre langen Fühler nun auch gen Sachsen-Anhalt aus: Gehäufte Sichtungen können hier – laut des Landesamtes für Umweltschutz (LAU) - verzeichnet werden.

Eigentlich ist sie eine waschechte Afrikanerin, breitete sich irgendwann aber über das Mittelmeer hinweg in Asien und Südeuropa aus. In Deutschland sei die "Betende" erstmals Mitte des achtzehnen Jahrhunderts in Hessen gesichtet worden – und galt schon bald wieder als ausgestorben. „Besonders wohl fühle sich die Europäische Gottesanbeterin rund um Halle (Saale). Der LAU bestätigt Vorkommen westlich der Saale bis in den Südharz, aber auch Sichtungen im Landkreis Wittenberg oder Aschersleben.“

Die Europäische Gottesanbeterin ist so etwas wie ein „ökologischer Indikator“ für klimatische Phänomene: „Am Beispiel der Gottesanbeterin können wir eindrucksvoll die klimatisch bedingten Ausbreitungsmuster wärmeliebender Arten nachvollziehen“, so Biologe Marcel Seyring vom LAU.

👁 Wer sie sehen will, braucht vor allem Geduld - und ein gutes Auge: Das längliche, hellgrün- bis braun gefärbte Insekt liebt sonnige, trockene Wiesen und vegetationsreiche Landschaften, die ihre Leibspeise – kleinere Insekten – anziehen. Weil es in üppig bestückten Gärten oft besonders viel summt und brummt, legt sich die Gottesanbeterin auch gerne in menschennähe auf die Lauer. Bei Einbruch der Dunkelheit kommt das nimmersatte Insekt erst so richtig in Fahrt: Ihre langsame Fortbewegungsart und gute Tarnung hilft ihr, ungeschulten Augen zu entgehen. Umso schneller läuft dann der Angriff der Lauerjägerin ab: In etwa 60 Millisekunden schnellt sie auf ihre auserkorene Nahrung zu.“ Keine Sorge - Die passionierte Insekten-Killerin ist für uns Menschen vollkommen harmlos.

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☝️ Die Europäische Gottesanbeterin gilt hierzulande als bedroht: Nicht zuletzt vor diesem bedenklichen Hintergrund solltest du das fragile Wesen behutsam behandeln, wenn du es antriffst. Erfreue dich an dem (noch) seltenen Anblick und lass das Insekt an Ort und Stelle sitzen. Berührungen können es ängstigen und irritieren. Denke immer daran: JEDES LEBEN IST WERTVOLL!❤️

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