Drohende Unterkühlung: Lass „deinen“ Hund bei Winterkälte nicht im Auto!
Nicht nur brütende Sommerhitze – auch eisige Winterkälte birgt gesundheitliche bzw. potenziell tödliche Gefahren für bspw. in Autos zurückgelassene Vierbeiner: Bei Temperaturen um/unter Null Grad ist daher maximale Vorsicht geboten.
Auch wenn es mancherorts zeitweise langsam etwas milder wird: Noch bäumt sich der Winter immer wieder mit vorherrschenden Minusgraden, Glatteis und Schneetreiben auf. Nicht umsonst gilt der Januar als der (durchschnittlich) kälteste Monat überhaupt. Wo bei sommerlichen Temperaturen im stickigen Auto der Hitzetod droht, können zurückgelassene Hunde jeder Größe und Rasse bei frostiger Kälte eine Unterkühlung (Hypothermie) erleiden, die in einem Notfall münden und zeitnaher tierärztlicher Intervention bedürfen kann. Wie schnell die Winterkälte ins Innere eines (vorgeheizten) geparkten Autos dringt, wird gerne unterschätzt – zum Leidwesen vieler Vierbeiner.
Auch das dichteste, längste Fell sowie eine stattliche Größe sind keinesfalls ein Garant für eine konstante, unbedenkliche Körpertemperatur bei winterlichem Verbleib im Auto: Rasseunabhängig sind wartende und frierende Fellnasen nicht vor drohender Unterkühlung gefeit. Kleinere Hunde kühlen dabei noch schneller aus als größere. Auch gesundheitlich (vor-)belastete, alte, sehr junge, dünnfellige sowie schmächtige Tiere sind meist besonders kälteanfällig. Sinkt die Temperatur eines Hundes auf unter 37,7°C, ist dieser i.d.R. unterkühlt bzw. hypotherm. Ab einer Körpertemperatur von unter 33°C schwinden die Überlebenschancen – es droht akute Lebensgefahr, welche eine umgehende tierärztliche/tierklinische Konsultation unumgänglich macht.
Eine an den jeweiligen Hund sowie die Außentemperatur angepasste zeitliche Limitierung, laufende Standheizung und/oder wärmende Kuscheldecke kann das Unterkühlungs-Risiko zwar minimieren – auf Nummer Sicher gehst du, wenn du „deinen“ Hund / „deine“ Hunde bei eisiger (Winter-)Kälte erst gar nicht (allein) im Auto lässt. Und aufgepasst! - Ein präventives Hochdrehen der Heizung vor Abstellen des Wagens kann die Unterkühlungsgefahr sogar maximieren, aufgrund des dadurch maximierten Temperaturunterschiedes binnen kurzer Zeit.
Nicht nur die Warterei im (abgestellten) Auto lässt viele Fellnasen dieser Tage vermehrt frieren, auch beim ausgedehnten Gassigang oder sonstigen Outdoor-Aktivitäten bei klirrender Kälte ist so mancher Hund schnell untertemperiert. Ein vehementes Ziehen an der Leine, gezieltes Heimwärtsdrängen und/oder das Aufsuchen von schnee- oder regenfreien Plätzen ist meist ein deutliches Zeichen für kältebedingtes Unwohlsein. Spätestens wenn „dein“ Hund sich in seiner Haltung verkrampft, er ermüdet wirkt, sein Fell sich sträubt und er zittert und/oder winselt, solltest du umgehend (wärmend) reagieren.
Hypothermie-Symptome richtig deuten – woran du erkennst, dass (d)ein Hund akut unterkühlt ist:
„Gesträubtes Fell, um Wärme zu speichern.
Müdigkeit, Schwäche und Muskelsteifheit.
Blasse, bläuliche Maulschleimhaut.
Eiskalte Extremitäten (Ohren, Pfoten, Rute).
Niedrige Körpertemperatur (unter 37,7°C).
Schwacher Puls und erhöhte Herzfrequenz (über 120-180 Schläge pro Minute).
Starkes, ununterbrochenes Zittern am ganzen Körper.“
ACHTUNG: Ist die Unterkühlung bereits fortgeschritten, kann es passieren, dass das Zittern, trotz weiteren Kälteeinflusses, nachlässt. KEINE Entwarnung - hier kann nach wie vor Lebensgefahr bestehen!
Ist „dein“ Hund unterkühlt, solltest du diesen sofort ins Warme bringen, deine:n Tierärztin/Tierarzt kontaktieren und ggf. umgehend die nötigen Erste-Hilfe-Maßnahmen einleiten – welche Maßnahmen bei einer Hypothermie von Nöten sind und wie du diese umsetzen musst, erfährst du hier: ERSTE HILFE BEIM HUND - Unterkühlung (erste-hilfe-beim-hund.de)
WICHTIG: Flöße dem unterkühlten Tier keinesfalls Flüssigkeiten unter Zwang ein! Setze den Hund keiner direkten Wärmequelle wie etwa einer Heizung aus!
Einer Hypothermie vorbeugen kannst du, indem du die Gassigang-Einheiten an eisigen Tagen möglichst kurz hältst (dafür ggf. öfter gehen), dafür Sorge trägst, dass „dein“ Vierbeiner nicht in Gewässer hüpft, „dein“ Tier – falls nötig - mit wärmender Funktions-„Kleidung“ ausstattest, und – ganz wichtig: Hunde bei Winterkälte nicht im Auto lässt.
Halte insbesondere bei Minusgraden auch Ausschau nach sich in Autos bzw. Unterkühlungsgefahr befindlichen (Fremd-)Hunden - suche den/die Besitzer:in auf und kontaktiere im Ernstfall ggf. die Polizei.
Bitte weitersagen!
Quellen:
Hund bei Kälte im Auto: Was Hundehalter wissen sollten (merkur.de)
Lebensgefährliche Unterkühlung: Hypothermie beim Hund - AGILA