🐄 Nachdem sie fast 20 Jahre als „Milchmaschine“ gedient hat – „Super-Kuh“ in „Milch-Rente“

„Kuh „Oma“ nach 151 000 Litern Milch in Rente“ – titelt die „Bild“, und reduziert die betagte Kuh damit implizit auf jene „Leistung“, die ihr in ihrem Leben als unfreiwillige "Milchmaschine" abverlangt wurde.

„Satte 151 000 Liter Milch hat sie bislang gegeben“ – dies sei die doppelte Menge, die eine Milchkuh normalerweise gebe, freue sich Omas „Besitzer“ – ein Landwirt aus Nettetal, der neben „Oma“ noch 189 weitere „Milch“-Kühe auf seinem Beitrieb halte. Mit ihrem stolzen Alter von zwanzig Jahren rangiere „Oma“ zudem als „älteste Kuh im Kreis Viersen“ und sei „eine der ältesten des ganzen Landes.

“Der Landwirt lobe: „Sie ist unheimlich zuverlässig, war immer die Erste im Melkstand, Dazu ist sie sehr robust, war nie krank. Neben ihrem Job als Milch-Kuh – sie wurde jeden Tag um 4.15 Uhr und um 16.30 Uhr gemolken – brachte sie auch noch 17 Kälbchen zur Welt. „Zweimal sogar Zwillinge! Nachdem sie vor einem Jahr in „Milchrente“ gegangen ist, lebt sie im sogenannten „Kreißsaal“ und kümmert sich dort liebevoll um die kalbenden Kühe und den Nachwuchs.“

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Eine „Super-Kuh“ also, die den Ansprüchen der Milchindustrie vollumfänglich gerecht wurde: Eine Kuh, die überdurchschnittlich viel Milch produzierte, ein Kalb nach dem anderen gebar, sich den industriellen Gegebenheiten fügte und keine Zusatzkosten verursachte, indem sie die täglichen Strapazen stoisch ertrug, ihnen standhielt und nicht kränkelte.

💔🐄 Wie gerne hätte „Oma“ wohl ihr langes Leben in Freiheit und Selbstbestimmtheit genossen? Ihren Nachwuchs auf natürlichem Wege empfangen und ihre Kinder bis zu deren vollkommener Selbstständigkeit bemuttert und umsorgt? Wie gerne hätte sie sich die täglichen Gänge zum Melk-Stand erspart und wäre stattdessen auf einer grünen Wiese herumgetollt? Wie gerne hätte „Oma“ sich den Zwängen jener Industrie entzogen, die sie zur „Super-Kuh“ erklärt, weil sie sich ihr fügen musste und für diese all ihre körperlichen Ressourcen aufwandt?

❌❗ Es ist ein Verbrechen, dass Lebewesen auf ihren Nutzen und ihre Produktivität reduziert werden, damit mensch ihnen Existenzberechtigung „zubilligt“. Die Geschichte und Belobigung der Kuh „Oma“ verdeutlicht die menschliche Unart, nichtmenschliche Tiere zu degradieren und deren reine „Nutzbarkeit“ hervorzuheben.

Abgesehen davon, dass wir sehr froh darüber sind, dass Kuh „Oma“ – anders als zahllose ihrer Leidens-Genossinnen - wenigstens ihren Lebensabend annähernd zwanglos verbringen darf, fragen wir uns: Dürfte Kuh „Oma“ auch dann weiterleben, wenn sie in ihrer „Dienstzeit“ weniger „produktiv“ gewesen wäre? Hätte sich „ihr Besitzer“ über ihren 20en Geburtstag ebenso gefreut oder ihr gar einen Zeitungs-Artikel gewidmet, wenn ihr Körper nicht zu derartigen „Höchstleistungen“ imstande gewesen wäre?