Listenhunde: Geborene Kämpfer?
Immer wieder liest und hört man von „Kampf“hunden, die Kinder oder auch Erwachsene anfallen und diese sogar totbeißen. Das mediale Interesse an solchen Vorfällen sät Angst und Vorurteil in den Köpfen vieler Menschen. „Listen“hunde seien zum Kämpfen und Töten geboren. Die Aggression und Beißfreudigkeit läge in ihren Genen. Sie seien geborene Kämpfer und Killer, heißt es oft in den Schlagzeilen. Aber Hunde, die in solche Vorfälle involviert sind, stammen meist aus illegalen oder schlechten Haltungen. Wurden im Vorfeld durch ihre Besitzer:innen vernachlässigt oder misshandelt.
In vielen Bundesländern ist die Haltung der tierischen Kraftprotze verboten oder auf bestimmte Rassen beschränkt. Diverse Beißstatistiken werden allerdings selten von „Listen“hunden angeführt. Ihre Beißbereitschaft ist so hoch bzw. niedrig, wie die aller Hunderassen. Beispiel Brandenburg: https://www.berliner-zeitung.de/.../brandenburg-hunde...
Wer einen Hund vom Typ „Kampfhund“ halten will, muss zahlreiche Auflagen erfüllen. Das Aggressionspotenzial der Tiere wird in sogenannten „Wesenstests“ geprüft.
Auch wenn „Listen“Hunde wie Bullterrier, Mastiff und Staffordshire Terrier mit ihren bulligen Köpfen und ihrer kräftigen, stämmigen Statur auf so manchen furchteinflößend wirken mögen, so geben ihre körperlichen Merkmale keinerlei Aufschluss über ihre Aggressivität oder Beißbereitschaft. Die Tiere können genauso liebevolle und treue Begleiter sein, wie alle Hunde. Allein wer auf blutige Angriffe konditioniert wurde, artwidrig gehalten wird oder Gewalt erfahren hat, kann sich zur bellenden „Waffe“ entwickeln. Und zwar rasseunabhängig.
Der Name „Kampfhund“, der die Tiere bis heute stigmatisiert, entstammt einem grauenhaften Tierqual-Wettbewerb- den sogenannten Hundekämpfen. Diese werden bis heute - meist illegal – mit eigens dafür gezüchteten Tieren auf der ganzen Welt abgehalten. In Deutschalnd geht man von einer sehr großen illegalen Hundekampf-Szene aus. Hundekämpfe sind nicht nur für die Kämpfenden leidvoll, sondern auch für sogenannte „Ködertiere“ (Kleintiere/Hunde). Lebende „Reizobjekte“, die die Beißwut der abgerichteten Tiere auslösen sollen. https://www.noz.de/.../illegale-hundekaempfe-in...
Geborene Kämpfer? Es existieren keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass „Kampf“hunde genetisch bedingt - also von Geburt an - potentiell gefährlicher sind als andere Hunderassen. Allein das mediale Interesse an ihnen und ihre körperliche Konstitution machen sie zu ewig Gemiedenen und Gefürchteten. Zu regelrechten „Tierheimhütern“.
Wir wünschen uns eine Entstigmatisierung der zu Unrecht verteufelten Tiere. Wir fordern ein konsequentes Vorgehen gegen illegale Hundekämpfe. Auch fordern wir - zum Schutz von Mensch und Hund - eine engmaschige Kontrolle von Haltungsbedingungen und Halter:innen-Kompetenz.