🐍❗️ Exotenhaltung unerschwinglich - Tierheime fürchten Abgabeexplosion

Strom ist teuer geworden – Terraristik auch.

Nicht nur die steigenden Energiekosten machen Exoten wie Schlangen zusehends unattraktiv für viele einst so passionierte Terrarianer:innen - der Hype um die geschuppten Schönheiten ist längst abgeebbt. Wo früher ganze Keller mit Terrarien – welche kleinen gläsernen Dschungeln oder Wüsten nachempfunden sind – bestückt wurden, um dem exotischen „Hobby“ zu frönen, droht den ohnehin chronisch überlasteten Tierheimen, angesichts der Strompreiserhöhungen, nun eine akute und unaufhaltsame „Abgabewelle“ von vornehmlich äußerst anspruchsvollen Geschöpfen.

Terrarien imitieren mit entsprechenden Gerätschaften und Lampen tropisches Klima und bestimmte Luft- und Lichtverhältnisse – diese verschlingen nicht unerhebliche Mengen Energie und machen die Exotenhaltung daher für viele Reptilien- und Amphibienbegeisterte nun unerschwinglich.

💔🐍 Die erste Welle sei bereits Mitte September über das Hamburger Tierheim in der Süderstraße geschwappt: Auf dessen Parkplatz sei demnach eine „Box“ mit der Aufschrift „Achtung Schlange“ und dem Hinweis, dass der tierische Inhalt „zu verschenken“ oder „zu vergeben“ sei, aufgefunden worden. Gleich vier Königspythons hätten darin auf ihre Befreiung gewartet. 👉 Tierheime fürchten Abgabewelle von Exoten – "Stromfresser" unter den Haustieren | STERN.de

Sicher hast du - unabhängig von der aktuellen Energieproblematik – schon des Öfteren von ausgesetzten Exoten wie Schlangen und Echsen gehört und gelesen. Viele Haltende sehen sich früher oder später mit der Komplexität, Kostenintensität und den hohen Ansprüchen der Exotenhaltung überfordert, und entlassen „ihre“ empfindlichen Tiere in eine für sie gänzlich ungeeignete Umgebung. Ein Großteil dieser ausgesetzten Wesen verhungert oder erfriert in Folge qualvoll.

🐍❗️ Nicht nur unerschwinglich – sondern auch tierquälerisch: Es ist vor allem die Faszination für Seltenheit, Gefährlichkeit und Farbigkeit, die viele Menschen zu Terrarianer:innen macht. Ein artgerechtes Leben ist für Exoten in künstlichen Wohnzimmer-Dschungeln, -Tümpeln und -Wüsten jedoch nicht möglich. Nicht nur aufgrund von Platzlimitierung und dem stresserzeugenden Kontakt zu Menschen – ein künstlich erzeugtes „Natur“-Milieu kann den hohen Ansprüchen vieler exotischer Tiere niemals adäquat gerecht werden. Zudem sind viele Halter:innen nicht willens, sich die nötige Fachkenntnis anzueignen und diese in ihr „Haltungs-Konzept“ zu integrieren. Auch fördert der Kauf von exotischen „Haus“tieren das global betriebene, illegale Geschäft mit Wildfängen aller Art und die ungenierte Veräußerung von fühlenden und oft auch sehr raren Lebewesen im großen Stil (Zoohandlungen, Schwarzmarkt, Reptilienbörsen). Ebenso ist das Leid der in Fachgeschäften angebotenen (Lebend-)“Futtermittel“ nicht zu verachten, welche – wie Mäuse und Insekten - bspw. als „Schlangen-Snacks“ gezüchtet und verkauft werden. Exoten wie Wirbellose, Amphibien, Reptilien und auch viele landfremde Kleinsäuger sind allesamt nicht domestizierte Wildtiere, welche in keiner Weise von menschlicher Obhut profitieren. Im Gegenteil – diese Tiere leiden unter den Haltungs- und Kontaktzwängen immens! Viele Exoten sterben qualvoll in Folge von Unkenntnis, Vernachlässigung und den grundsätzlich artwidrigen Haltungs-Strukturen! 👉 Terrarientiere: Into the wild! - Ethik.Guide (ethikguide.org)

🐍👎 Die Leichtfertigkeit und Kurzsichtigkeit, mit welcher sich viele Exoten-Haltende hochkomplexe Lebewesen samt strombetriebenen Glaskasten ins Wohnzimmer stellen, zeigt sich nicht zuletzt mit der gegenwärtigen Energie-Problematik. Auch die Aquaristik dürfte resultierend betroffen sein.

☝️🐍 Ob die aktuelle Strompreiskrise das Ende der tierquälerischen Exoten-Haltung einläutet? Vermutlich nicht. Umso wichtiger ist es, dass du nicht müde wirst, deine Mitmenschen für das Leid der exotischen „Haus“tiere zu sensibilisieren und diese aufzuklären.

🐍❤️🙌 Was du noch tun kannst:

☝️ Schau nicht weg! Ob befellt oder geschuppt: Melde ausgesetzte bzw. aufgefundene „Haus“tiere umgehend einem nahegelegenen Tierheim und/oder der Polizei.

☝️ Biete Tierheimen deine ehrenamtliche Hilfe an - gerade jetzt, brauchen sie diese dringend.

☝️ Mach Interessierten bzw. potentiellen Käufer:innen verständlich, dass Exoten keine „Haus“tiere sind.

🗣 Bitte weitersagen!