Wir Tauben vom Hauptbahnhof - Tierschutz-Drama an Gleis 26
Münchener Hauptbahnhof, 24/25 Juli, Gleis 26…
Mehrere Tauben fliegen innerhalb eines neu gespannten „Schutz“-Netzes umher… lautes Tauben-Küken-Fiepsen tönt durch die Münchener Hauptbahnhof-Halle…Neben der Taubenschutzbeauftragten Monika Wölk, hätten weitere Tierfreund:innen das dramatische Geschehen an Gleis 26 beobachtet. Sie hofften, die Tiere fänden einen Weg aus dem erst gegen Ende der vergangenen Woche angebrachten Netz. Die verzweifelten Flucht-Versuche der Tauben, die gegen das stramm gespannte Netz geflogen seien, seien unüberhörbar gewesen.
Für die eingesperrten Tauben und deren Jungtiere bestehe keine Möglichkeit, an Nahrung oder Wasser zu gelangen. Seit zwei Tagen schon müssten die eingenetzten Tiere Hunger und Durst leiden. „Sehr viel länger überleben die Tauben nicht“, mahnt Wölk.
Die Tierschützer:innen um Monika Wölk hätten versucht, Feuerwehr und Polizei als Befreiungshilfe einzuschalten. Diese hätten aber keine Lösung für das Tauben-Drama parat gehabt. Es sei unbedingt notwendig, Nester zu retten und die Tiere mit Futter und Wasser zu versorgen. „Das ist Tierquälerei!“- so die Tierschutzbeauftragte, die durch Sicherheits-Personal der Deutschen Bahn nun 2 Jahre Hausverbot verhängt bekommen habe, nachdem man bei ihr Taubenfutter entdeckt habe.
Auch Anne Schweder - Mitarbeiterin der „Taubenhilfe München“ - habe beobachtet, dass die Tauben sich zwei Tage lang kaum gerührt hätten. „Die Jungtiere leben offenbar nicht mehr. Gestern haben sie noch gefiept“, so die Tierschützerin. 
https://www.sueddeutsche.de/.../ludwigsvorstadt...
Die Deutsche Bahn mache gerne von ihrem Hausrecht Gebrauch, wenn es um tierschutzrelevante Fälle ginge, berichtet uns Monika Wölk. Damit seien der Polizei die Hände gebunden. Ihre Handlungsmacht werde ihnen dadurch entzogen. Hier stellt sich uns die Frage: Ist Hausrecht mit Narrenfreiheit gleichzusetzten? Kann das Berufen auf Hausrecht gesetzliche Vorschriften entkräften und gesetzeswidriges Vorgehen tolerierbar machen?!? Bereits im vergangenen Jahr kam es - in Verbindung mit der Deutschen Bahn - zu einem tierschutzrelevanten Fall mit Stadttauben: https://www.facebook.com/AnimalsUnited.eV/posts/3506284052726357
Aus unserer Sicht stellt das Geschehen am Münchener Hauptbahnhof einen klaren Verstoß gegen geltendes Tierschutzgesetz dar! Wir fordern die Deutsche Bahn dazu auf, alle Tauben unverzüglich aus ihrem Netz-Gefängnis zu befreien und die involvierten Tierschützer:innen ihre Arbeit machen zu lassen! Auch fordern wir für die Zukunft ein rücksichtsvolles, tierschutzkonformes Vorgehen in allen durch die Deutsche Bahn betreuten und betriebenen Bahnhöfen!
Stadttauben haben – wie allen Lebewesen – ein Recht auf Respekt, Schutz und Selbstbestimmung!